Dienstag, 10. Januar 2017

DIE ANFÄNGE DES LIMES: MOX LIMITE ACTO...

Schon Cäsar läßt Schneisen anlegen, um die Wälder im Feindesland unter seine Kontrolle zu bringen. War bestimmt eine anstrengende und nicht ungefährliche Arbeit!
Alexander Rudow widmet-ausgehend vom Schlußsatz der GERMANIA des TACITUS- diesem Thema ein ganzes Kapitel in seinem Buch!
Der Satz bei TACITUS lautet: Mox limite acto promotisque praesidiis sinus imperii et pars provinciae habentur.
Er zeigt das Vorgehen der Römer: Randgebiete des Reichs wurden wie folgt erschlossen: Man legte Schneisen an und schob die Miltärposten immer weiter vor. Das Gebiet wurde infiltriert, dann nach und nach assimiliert.
Ich übersetze den Satz so: Bald nachdem ein Aufmarschweg angelegt (limite acto) und Truppen zu dessen Schutz nach vorne gelegt wurden (promotisque praesidiis), wurde dieses Gebiet für ein Randgebiet (sinus=Bucht; evtl. Ausstülpung) und Teil derjenigen Provinz (gehalten) angesehen, an die es angrenzte bzw. hielt man diese Randzone für eine Erweiterung des Reichs etc. pp. Die beiden Ablativi absoluti sind also die Bedingung dafür, daß das Gebiet dem Reich angegliedert werden konnte.
habentur: jedenfalls war man der Meinung; ob das wirklich so war, sei dahingestellt! Man hätte ja mal die Germanen fragen können, ob sie ihr Gebiet nunmehr als "sinus imperii" ansehen.
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ALEXANDER RUDOW: DER LIMES

Geschichte, Bedeutung, Wirkung, Rheinbach, printed in Hungary 2016.
(Einführung-Was ist der Limes?-Wie ist der Limes erforscht?-Wie entwickelt sich der Limes?-Der Limesfall-wie geht der Limes unter?-Von der Friedensgrenze zur militärischen Sicherung-der spätrömische Limes-wie sind die Grenzen des Weltreiches befestigt?-Schlußwort: und heute?-Museen-und Besichtigungsorte-Literatur-Register-Bildnachweise).
Tolles Buch! Kaufen! Lesen!
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Mittwoch, 2. November 2016

HANS RIEHL: DIE VÖLKERWANDERUNG

Der längste Marsch der Weltgeschichte, W. Ludwig Verlag, Pfaffenhofen 1985, S. 170-180 ("Westgoten an die Front").
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DIE WESTGOTEN (2): "KAISER HONORIUS IN RAVENNA ZEIGTE SICH HOCHERFREUT..."

HONORIUS versprach Getreide und Land. Dafür sollte ATHAULF JOVINUS und dessen Bruder fangen und köpfen (toller Job!). Im Gegenzug versprach er, evtl. die kaiserliche Schwester GALLA PLACIDIA, die ALARICH verschleppt hatte, wieder herauszurücken. Doch HONORIUS wurde vertragsbrüchig. Also gab es wieder Krieg. Die WESTGOTEN erobern Narbonne, Toulouse und Bordeaux.
HONORIUS versprach nun seinem verdienten General CONSTANTIUS die Ehe mit GALLA PLACIDIA. Dummerweise befand die sich aber noch immer in der Hand des ATHAULF. Dieser fing an, selbst an der Prinzessin Gefallen zu finden und so wurde 414 prompt geheiratet. Die Hochzeit wurde nach römischem Ritus vollzogen-ATHAULF erschien in einer "schicken" Tunika-, wahrscheinlich hatte GALLA PLACIDIA ihren Gemahl dazu beschwatzt. Zeremonienmeister war der unfähige Exkaiser ATTALUS.
Mit diese Geste wollte ATHAULF wohl signalisieren, daß er sich nicht zum AUGUSTUS eines Westreiches machen wollte, sondern vorhatte, ganz dem römischen Reich zu dienen (rührend!). Nach HIERONYMUS lag der Grund aber darin, daß ATHAULF wußte, daß seine barbarischen Krieger sowieso keinen Gesetzen gehorchen würden. Also, was soll's. Kein Gesetz, kein Staat.-
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Nach HANS RIEHL: DIE VÖLKERWANDERUNG.

DIE WESTGOTEN (1): "...ER WECHSELTE GANZ EINFACH DIE FRONTEN."

Die WESTGOTEN kämpften tapfer Seite an Seite mit den BURGUNDERN auf den KATALAUNISCHE FELDERN gegen die HUNNEN. Beide Völker hatten mit den Hunnen noch Rechnungen offen. 376 n. wurden nämlich die Westgoten, die am Schwarzen Meer siedelten, von den Hunnen vertrieben. Und was die Hunnen bei den Burgundern angerichtet haben, ist hinlänglich bekannt (s. auch NIBELUNGENLIED). Nach endlosem Marsch (Griechenland, Balkan) kamen die Westgotten unter ihrem König ALARICH schließlich bis nach Italien, wo sie Rom belagerten (410 n.).
Nach dem Tod des ALARICH wurde sein Schwager ATHAULF König der Westgoten. Er hatte vor, sich Gallien unter den Nagel zu reißen. Dort herrschte aber der Gegenkaiser JOVINUS. Als ATHAULF ein Teil Südgalliens forderte, war selbiger erwartungsgemäß wenig erbaut. Und als JOVINUS auch noch seinen Bruder zum Mitregenten machte, hatte ATHAULF endgültig genug. HANS RIEHL, "DIE VÖLKERWANDERUNG", schreibt:
"Für den Gotenkönig war das Anlaß genug, sich auf die bewährte Taktik seines Vorgängers zu verlegen: Er wechselte ganz einfach die Fronten."
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Donnerstag, 25. August 2016

HINWEIS: KLEINER TEXT ÜBER DIE "CIVITAS ULPIA TRAIANA" (CUT)

von mir (lat.-dt.), nebst einem Bild von der Xantener Arena und dem Hafentempel. Des weiteren: Die Römer im Rhein-und Moselland (lat.-dt.) aus dem alten "Fundamentum Latinum" sowie ein Bild von der Mosel und vom ältesten erhaltenen Wein aus dem Jahre 325. n. Prost!
Siehe: murmillo1. blogspot. de (ancient studies)-unsere Lateinseite.
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Sonntag, 7. August 2016

WOLF-DIETER VON TIPPELSKIRCH: DIE STUNDE DER GERMANEN

Entscheidung im Teutoburger Wald, Varus-Armin-Germanicus; Hoch Verlag Düsseldorf 1978, S. 38.
Mischung aus Sachbuch und Erzählung.-Es spielt in der Zeit, "als die Römer versuchten, ihr Imperium auch auf das Gebiet unserer Vorfahren auszudehnen."
"Schon haben die Römer zur Eroberung der Länder jenseits des Limes, des trennenden Grenzwalls, angesetzt. Da ensteht den Germanen in der Person des Cheruskerfürsten Armin (Hermann) ein ernst zu nehmender Gegner, der nach Art der Römer zu kämpfen gelernt hat. Im Teutoburge Wald kommt es zur entscheidenden Schlacht. Drei Legionen finden nach dreitägigem erbitterten Ringen samt ihrem Feldherren Varus den Tod. Sieben Jahre danach wären es an den sogenannten Langen Brücken ums Haar vier Legionen gewesen-vierundzwanzigtausend Mann.
Die endgültige Entscheidung fällt im darauffolgenden Jahr. Mit acht Legionen zieht Julius Cäsar Germanicus, der Adoptivsohn des Kaisers Tiberius, zur Weser. Einen Teil dieser gewaltigen Streitmacht und allen Proviant bringt er auf tausend Schiffen heran..."
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Rückseite; Cover.